Eine Aufgabenstellung – drei Lösungswege

Immer wieder kommt es vor, dass bei Netzwerkinstallationen auch außerhalb vom Gebäude liegende Datenports in die strukturierte Verkabelung mit eingebunden werden sollen: Zutrittskontrollpunkte an Toren, Outdoor WLAN-Antennen, Schrankensysteme und viele andere vorstellbare Datenendpunkte. Eine Anbindung über Twisted-Pair-Kupferleitung liegt auf der Hand, sofern die Strecken die 90 m Festverkabelungsbegrenzung nicht überschreiten. Kupferleitungen haben auch den Vorteil, dass eine PoE-Speisung von kleinen Endgeräten eingeplant werden kann und im Gegensatz zu einer Glasfaserinstallation keine Medienkonverter benötigt werden. Also unter dem Strich eine richtig gute Idee, mit einem Datenkabel Endpunkte außerhalb vom Gebäude anzusteuern und auf Glasfaserstrecken zu verzichten – oder?

Betrachten wir zunächst die Glasfaserlösung, so stellen wir fest, dass heute verschiedene direkt erdverlegbare Kabellösungen als Breakout- oder Bündeladerkonstruktion erhältlich sind und nichtmetallische Nagetierschutzelemente die Kabel hinreichend schützen. Ebenso stehen je nach gewählter Faser erheblich höhere Verkabelungslängen zur Verfügung. Und der wichtigste Punkt: verzichtet man auf metallische Elemente im Kabel (Alu-Schichtenmantel, Stahlrillmantel, Kupferbeilaufelemente, …), so ist das Kabel gemäß der Blitzschutznorm DIN EN 62305 bei der Planung des äußeren Blitzschutzes nicht zu berücksichtigen, weil keine Überspannung über das Kabel in das Gebäude geleitet werden kann.

Verwendet man Kupferdatenkabel, in welcher Konstruktion auch immer, so ergibt sich für das Blitzschutzkonzept ein völlig anderer Ansatz. Die Adern kann man mittels Überspannungsschutzableiter absichern, aber der leitende Geflechtsschirm im Kabel, der bei der Installation gegen PE (Schutzleiter) aufgelegt wird, birgt eine andere Problematik. Grundsätzlich sind Geflechte in Datenkabeln nicht blitzstromtragfähig, weil der Querschnitt des Geflechts schlichtweg zu klein ist. Die Blitzschutznorm sieht vor, dass beim Gebäudeeintritt Schirmelemente im Kabel gegen PE (Schutzleiter) abgeleitet werden sollen. Bei einfachen Konstruktionen, wie einem „normalen Datenkabel“ nur mit PE-Außenmantel, liegt das Geflecht direkt unter dieser Polyethylen-Isolation. Das Abfangen des Schirms am Gebäudeeintritt im Kabel ist schlichtweg handwerklich nicht zu bewerkstelligen. Zudem stellt das PE als Isolationsmaterial ein weiteres Problem dar, weil es kein FRNC LSZH Material ist und daher in vielen Gebäuden nicht verwendet werden darf.

Als Alternative zu so einem einfachen Erddatenkabel, bei uns ekuOutLan genannt, steht das ekuOutMaxx zur Verfügung. Diese Konstruktion verfügt über ein Standard 4P-Datenkabel der Kat7A als Innenelement und einem zusätzlichen (L)2Y Schichtenmantel als Außenelement. Die beiden Elemente sind nicht miteinander verklebt und daher leicht voneinander trennbar. Beim Gebäudeeintritt ergibt sich so die Möglichkeit, den Schichtenmantel zu entfernen und den leitenden Aluminiumteil mittels Klemmblock gegen PE abzuführen. Das FRNC LSZH Innenteil, also das normale Datenkabel, wird dann bis zum Verteilpunkt weitergeführt. Mit dieser Lösung können dann sowohl das Blitzschutzkonzept als auch Vorschriften hinsichtlich des Brandverhaltens optimal bedient werden.

Das ein (L)2Y auch dauerhaft besser gegen anstehendes Wasser am Kabel gefeit ist als ein reines PE-Kabel, ist ein weiterer wichtiger Effekt, den man hinsichtlich der Standhaftigkeit einer solchen Verkabelung berücksichtigen sollte.

Zusammenfassend können wir sagen, dass bei großen Distanzen oder bei hohem Bandbreitenbedarf die Außenverbindung mittels Lichtwellenleiterkabel die Wahl ist, unter Berücksichtigung der Notwendigkeit von Medienkonvertern bzw. Installations-Switchen und des Verzichts auf PoE. Bei kurzen Distanzen (unter 90 m) ist ein Kupfer-Datenkabel zu empfehlen, hier stellt das ekuOutLan eine Alternative dar unter Berücksichtigung der oben beschriebenen Blitzschutz-Problematik und der Entflammbarkeit des Werk-stoffes Polyethylen. Eine bessere Wahl ist hier das ekuOutMaxx, dessen Schichtenmantel die Ableitung gegen PE (Schutzleiter) hervorragend umsetzen lässt und zusammen mit dem darunterliegenden schwer entflammbaren sowie halogenfreien Innenmantel für höchste Betriebssicherheit sorgt und dem Brandschutzgedanken Rechnung trägt.