Wenn es eng wird in der Leerrohranlage …

Faserkapazität ist durch nichts zu ersetzen außer durch noch mehr Fasern! Der Glasfaserausbau in Deutschland läuft auf vollen Touren und der Weg zur Gigabit-Gesellschaft führt sicherlich über einen flächendeckenden Ausbau eines hochverfügbaren Glasfasernetzes mit Anschlüssen bis in alle Gebäude oder sogar Wohnungen. Eine Schlüsselposition ist der notwendige Tiefbau und die Erstellung von nutzbaren Leerrohranlagen. Überall dort, wo Leerrohre vorhanden sind und nutzbar entlang geplanter Trassen verlaufen, ist es sinnvoll diese in die Netzkonzepte mit einzubeziehen und für das Aufnehmen von Glasfaserkabeln zu ertüchtigen. Ein Ziel ist es, die gebauten oder noch zu bauenden Leerrohrkapazitäten maximal und flexibel zu nutzen.

Dieses Ziel wird von Seiten der Kabelkonstrukteure dadurch unterstützt, dass die Kabel immer dünner werden und die Faserzahl zudem ansteigt. Vor ein paar Jahren hatte ein Kabel mit 6 mm AD noch maximal 72 Fasern, heute passen in diesen Durchmesser 144 Fasern. Das damals geplante Subduct mit 8 mm Innendurchmesser und einer Maximalbelegung von 72 Fasern kann heute die doppelte Fasermenge aufnehmen, weil die Kabel sich extrem weiterentwickelt haben.

Heute möchten wir Ihnen zwei Vertreter dieser SlimLine-Version vorstellen, die einen echten Faserboost in Ihre Rohranlage bringen. Ausgehend von den verbreiteten Röhrchendurchmessern lassen sich die Faserzahlen unter Einsatz dieser Kabel entsprechend nach oben optimieren.

Nehmen wir zum einen die weit verbreiteten Röhrchen mit ID 10 mm, die ideal für Kabel mit einem AD von 8 mm geeignet sind. Bis vor kurzem war hier typischerweise bei 144 Fasern die Maximalbelegung erreicht. Über einen Zwischenschritt mit 8×24 (192 Fasern) gelang es uns, auch 9×24 in unter 8 mm zu produzieren, so dass wir heute in der Lage sind, für 10 mm Röhrchen eine Maximalbelegung von 216 Fasern anzubieten. Das Kabel gibt es bei uns in verschnittfreundlichen 6 km Trommeln, so dass auch lange Strecken realisiert werden können. Die Fasern haben das reduzierte 200 μm Coating und sind einlagig in 24er Bündeln angeordnet (12 Fasern nach VDE, zweite 12 Fasern VDE mit Ringmarkierung).

Bei der zweiten Type nehmen wir Bezug auf die sich immer weiter verbreitenden Backbone-Röhrchen in der Dimension 20/2,5 (15 mm ID), wie sie auch im BMVI-konformen Netzausbau (Förderprojekte) verwendet werden. Kabel bis 12,5 mm AD laufen perfekt in diesen Rohren und bringen beste Einblasperformance. Mit zunehmendem Kabeldurchmesser und zunehmender Faserzahl steigt auch das Gewicht der Kabel an, so dass optimierende Gleiteigenschaften gefragt sind. Diese Type mit 432 Fasern im zweilagigen Aufbau 18×24 ist bei uns aktuell nur mit Polyamid (PA)-Außenmantel verfügbar. PA ist hoch reißfest und hat gegenüber den Polyethylen Röhrchen verbesserte Gleitreibungseigenschaften, so dass unter Einsatz dieses Werkstoffs hochwertige Kabel entstehen, mit denen sich maximale Einblasergebnisse realisieren lassen.